Lofoten – Wanderung auf den Munken
Lofoten – Wanderung auf den Munken
Ankunft auf den Lofoten
Mitte September sind wir abends zum Sonnenuntergang mit der Fähre in Moskenes auf den Lofoten angekommen. Moskenes liegt im südlichen Teil der Insel Moskenesøya. Mit einem gemieteten VW Bus California waren wir unterwegs und haben auf Camping- und Stellplätzen übernachtet.
Am nächsten Tag wollten wir nicht gleich früh aufstehen und mit einer Wanderung starten. Stattdessen sind wir später am Vormittag mit dem Fahrrad los und haben die Orte in der Umgebung erkundet. Die Orte mit ihren malerischen Fischerhütten liegen eingebettet in einer fantastischen, von Fjorden durchzogenen Landschaft. Die Berge gehen hier steil vom Meer aus in die Höhe.
Wanderung zur Munkebu Hütte
Wir wollten mindestens eine Nacht „oben“ in den Bergen verbringen und haben daher unsere Trekking Ausrüstung mitgenommen. Geplant war eine Übernachtung an der Munkebu Hütte und am nächsten Morgen auf den Munken zu wandern. Die Munkebu Hütte (410 m) ist Mitglieder:innen des norwegischen Wandervereins vorbehalten. Wir übernachten eh lieber im Zelt, von daher war dies für uns nicht relevant.
Wenn man Wanderwege aus den deutschen Mittelgebirgen und den Alpen gewöhnt ist, muss man sich auf den Lofoten etwas umstellen. Die Wege sind rauer und nicht immer leicht erkennbar. Dazu sind die Wege von matschigen, sumpfigen und rutschigen Stellen mal mehr mal weniger durchzogen. Der mittelschwere Weg zur Munkebu Hütte ist relativ lang aber technisch machbar. Steilstücke sind mit Stahlseilen gesichert. Mit schwerem Gepäck ist die Tour aber durchaus anstrengend.
Der Weg führt beständig bergaufwärts an Bergseen vorbei. Die Aussicht ist von Anfang an großartig. Nach der Überquerung eines Kamms unterhalb der markanten Djupfjordheia öffnet sich der Blick auf die Landschaft, in der die Munkebu Hütten stehen. Hier wollen wir übernachten.
Übernachtung an der Munkebu Hütte
Die wunderschöne Landschaft wird dominiert vom Hermanndalstinden, den höchsten Berg Moskenesøyas. Unterhalb des Hermanndalstinden und anderer schroffer Berggipfel fallen die Seen Fjerddalsvatnet, Tennesvatnet und Krokvatnet auf unterschiedlichen Höhen, verbunden durch kleine Wasserfälle, wie Kaskaden in die Tiefe. Atemberaubend schön. Jetzt nur noch das Zelt aufbauen und die Abendstimmung genießen.
Der Zeltaufbau gestaltet sich als kleine Herausforderung. Der Boden ist felsig, von daher müssen wir Steine heranschleppen, mit denen wir das Zelt und die Abspannleinen befestigen. Als wir das Zelt aufgebaut haben, setzt ein heftiger Wind ein. Unser Tunnelzelt steht voll mit der Seite im Wind und wird fast weggeblasen. Wir müssen uns einen windgeschützteren Platz suchen. Dann ist es aber geschafft und wir können vor dem Zelt sitzend den chilligen Teil des Abends beginnen (ein Königreich für ein Bier, dass wir leider nicht dabei haben).
Gipfel des Munken
Nach einem fantastischen Sonnenuntergang und einer sternklaren Nacht (leider ohne Polarlichter) standen wir morgens früh auf um die Morgenstimmung auf dem Munken zu genießen. Der Himmel war leider bedeckt, es war aber trocken. Der Aufstieg zum Munken von der Munkebu Hütte ist zwar recht steil aber relativ schnell machbar. Da wir unser Zelt an der Hütte haben stehen lassen, kam uns der Weg wesentlich weniger anstrengend vor.
Auf dem Gipfel des Munken (775 m) empfing uns eine fantastische Aussicht. Richtung Westen die schon bekannte Aussicht auf den Hermanndalstinden und seiner benachbarten Gipfel. Richtung Norden der Forsfjorden mit dem Bergpanorama des nördlichen Teil der Insel Moskenesøya und Richtung Osten der riesige Vestfjord mit Blick auf die Bergkulisse des norwegischen Festlands. Nach einiger Zeit ließ sich sogar die Sonne wieder blicken.
Nachdem wir fast zwei Stunden die Aussicht genossen haben, machten wir uns auf den Rückweg. Am Zelt haben wir gefrühstückt, alles abgebaut, verstaut und weiter den Rückweg angetreten. Am Nachmittag sind wir erschöpft aber sehr entspannt an unserem Bus angekommen und haben die Weiterfahrt zur Insel Flakstadøya angetreten.
Fazit
Ein unvergessliches Erlebnis war diese Wanderung und Übernachtung in rauer und spektakulärer Landschaft. Wir haben tolle Eindrücke und Bilder, die sich tief eingebrannt haben, mitgenommen. Zudem hat es das Wetter sehr gut mit uns gemeint. Eine insgesamt sehr empfehlenswerte Tour.