Mountainbike Urlaub im Harz
Mountainbike Urlaub im Harz
Auf gehts
Eigentlich wollten wir letzten Herbst nach Norwegen. Aufgrund der Corona Pandemie haben wir das aber gecancelt und stattdessen eine Ferienwohnung für zehn Tagen in Schierke gebucht. Wir fahren fast jedes Jahr für ein paar Tage in den Harz und starten unseren Touren meistens von Schierke, um die uns bekannten Trails im Hochharz unter die Stollen zu nehmen. Die Trails sind dort überwiegend wurzelig und steinig, also eher technischer Natur. Meine Frau und ich mögen das.
Den längeren Aufenthalt wollten wir nutzen, um Trails kennenzulernen, die wir bisher nicht gefahren sind. Außerdem sollte es den ein oder anderen Tag noch in den Bikepark gehen. Davon gibt es im Harz vier an der Zahl.
Die Trails
Der Höhenunterschied der Abfahrten beträgt im Harz meist zwischen 200 bis 400 Meter. Enfernt man sich etwas von Hotspots wie Torfhaus und dem Brocken wird es wesentlich leerer und man kann auch tagsüber relativ entspannt auf den Trails fahren. Wanderern begegnet man natürlich immer, also ist entsprechend Rücksichtnahme angesagt.
Die Trails die wir befahren und die auf den Fotos zu sehen sind, würde ich im Schnitt als S 2 plus mit S 3 Stellen einstufen. Es gibt im Harz natürlich auch genügend leichtere Wege und auch ein paar richtig knackig schwere. Bei Nässe kann es aufgrund der vielen Wurzeln und Steine schon etwas rutschig werden. Ein Vorderreifen mit Gummibärchen Mischung kann da das Leben leichter machen.
Naturtrails sind kein Bikepark
Was mir in diesem Jahr verstärkt aufgefallen ist, sind „Vereinfachungen“ die an den Trails vorgenommen wurden. Ob das jetzt daran lag, dass die Bikeparks aufgrund Corona lange geschlossen hatten oder ob das ein allgemeiner Trend ist?
Da werden Wurzeln weggehackt, eine Line neben einer verblockten Stelle freigeschlagen und Chickenlines in die Natur gefahren. Ich finde das ziemlich daneben. Was Förster und Nationalpark-Ranger dazu sagen, muss man sicherlich nicht groß erraten. Im schlimmsten Fall wird der Trail für Biker dann gesperrt und alle müssen die Konsequenzen tragen.
Genug gemosert 😉
Ausflug nach Thale
Nachdem wir schöne Trails über Wernigerode und Ilsenburg kennengelernt haben, sind wir am Ende unseres Urlaubs noch nach Thale gefahren. Ich kannte da bisher nur die Downhill Strecke von der Roßtrappe. Diesmal wollten wir die Trails, die vom Hexentanzplatz in das Bodetal führen und die viele Spitzkehren haben, befahren.
Die Trails sind sehr stark von Wanderern frequentiert. Am Wochenende sollte man das befahren vermeiden (oder auf besonders frühe oder späte Zeiten ausweichen), da das für beide Seiten einfach nur nervig ist. Wir waren an einem Montag früh da und es war relativ wenig los.
Wir sind zuerst den oberen Jägerstieg gefahren. So sechs bis acht schöne, relativ leichte Spitzkehren. Gut zum warmfahren und man vernichtet nicht viele Höhenmeter. Danach gleich wieder rauf und als nächstes den Hexenstieg gefahren. Viele steinige Kurven, manche unangenehm flach. Hinterrad versetzen ist klar von Vorteil. Der Trail hat uns sehr viel Spaß gemacht.
Wem der Hexenstieg bereits zu anspruchsvoll ist, der sollte keinesfalls „die Königin der Harzer Spitzkehrenwege“ (den Hirschgrund Trail) befahren. Der hatte es für unser technisches Level schon richtig in sich. Ich habe nicht mitgezählt aber ich schätze mindestens dreißig teils verblockte und stufige Kehren. Teilweise ist Hinterrad versetzen Pflicht. Die Schlüsselstelle sind wir dann auch schön geschoben.
Insgesamt haben uns die Trails in Thale super gefallen. Das Bodetal ist auch landschaftlich wunderschön und sehenswert. Wir werden jetzt sicherlich regelmäßig herfahren.
Fazit
Der Harz ist immer eine Reise wert, nicht nur für Norddeutsche. Norwegen wäre zwar schön gewesen. Aber der Aufenthalt im Harz hat uns den Verzicht leicht gemacht. Bis bald wieder auf den tollen Harzer Wegen.
gut gemacht, gut geschrieben, schön anzuschauen!
Danke Billi